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Abfall

Natürliche Ressourcen, Werkstoffe und Abfallmanagement

GF erachtet es als unerlässlich, einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und Abfällen zu fördern. Daher gestaltet das Unternehmen im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes seine Produktionsprozesse neu, um die Nachhaltigkeit zu verbessern und Werkstoffkreisläufe zu schliessen.

Das Unternehmen ist von verschiedenen natürlichen Ressourcen und weiteren Werkstoffen abhängig, um seine qualitativ hochwertigen Produkte herzustellen. Gleichzeitig hat GF die ökologischen Auswirkungen seines operativen Geschäfts bewertet und festgestellt, dass der bei der Produktion anfallende Abfall den grössten Anteil seines ökologischen Fussabdrucks ausmacht.26 Auch wenn es sich beim Grossteil des Abfalls von GF nicht um Sonderabfall handelt, trägt das Unternehmen die Verantwortung, sowohl den Normalabfall als auch den Sonderabfall zu minimieren. Daher ist GF bestrebt, wo immer möglich die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft anzuwenden. Dazu gehört auch die Suche nach neuen und wirksamen Möglichkeiten zur Wiederverwendung und Rezyklierung von Werkstoffen.

Im Nachhaltigkeitsrahmen 2025 von GF wird das Ziel des Unternehmens hervorgehoben, seine Abfallentsorgungsmethoden zu verbessern. Der Rahmen gibt das Ziel vor, die Abfallintensität der auf Deponien entsorgten oder verbrannten Abfälle (Sonder- und Normalabfall) bis 2025 gegenüber dem Durchschnitt 2018 bis 2020 um 20% zu senken.

Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet GF kontinuierlich an einer Minimierung des Abfalls, der Suche nach neuen Methoden für die Rezyklierung und der Eingliederung der von den drei Divisionen verwendeten Werkstoffe in die Kreislaufwirtschaft. Viele der im Rahmen der Produktionsprozesse von GF entstehenden Abfallstoffe können von anderen Industrieunternehmen wiederverwendet werden. Dies trägt dazu bei, die Gesamtnachfrage nach Energie und Ressourcen zu reduzieren. So werden beispielsweise die Nebenprodukte der Produktionsprozesse von GF als Ersatz für fossile Energieträger oder als Vormaterial bei der Zementherstellung verwendet. Zudem sind sowohl die Aluminium- als auch die Magnesiumgussteile von GF Casting Solutions zu 100% rezyklierbar und können immer wiederverwendet werden.

Anwendung der Grundsätze der Kreislaufwirtschaft bei GF

Bei allen drei Divisionen von GF stehen Initiativen auf der Agenda, deren Schwerpunkte auf der Beschaffung wiederverwertbarer Werkstoffe und Komponenten sowie der Optimierung des Abfallmanagements liegen mit dem Ziel, die Wiederverwendung zu ermöglichen.

2021 lancierte GF ein Projekt zur Kreislaufwirtschaft mit einer Reihe von divisionsübergreifenden Workshops, um ein gemeinsames Verständnis des Konzepts der Kreislaufwirtschaft zu entwickeln und die Einführung des Konzepts mithilfe gezielter Initiativen zu fördern. Im Rahmen des Projekts wurden sechs neue Pilotprogramme definiert, um die Art und Weise zu verbessern, wie GF seine Produkte konzipiert, herstellt, repariert und wiederaufarbeitet. GF wird diese Projekte im Verlauf des Jahres 2022 umsetzen.

Zudem ergriff GF verschiedene Massnahmen, um sicherzustellen, dass seine Produkte den grösstmöglichen Wert über die gesamte Lebensdauer bieten, und arbeitete daran, die Lebensdauer seiner Produkte durch Wiederverwendung, Instandsetzung, Wiederaufarbeitung und Rezyklierung nach der ersten Nutzungsphase zu verlängern. Dazu zählen kreislaufwirtschaftsbasierte Aktivitäten, die auf dem Value-Hill-Modell beruhen.

Im Jahr 2021 startete GF Piping Systems an seinem Standort in Ettenheim (Deutschland) eine neue Initiative. Ziel war es, die im Rahmen des Produktionsprozesses als Ausschuss anfallenden Fluorpolymere für die Herstellung neuer Produkte umzuarbeiten. Bei diesem Projekt wurde eine Rohrreihe realisiert, die zu 100% aus dem eigenen, umgearbeiteten Polyvinylidenfluorid (PVDF) des Standorts besteht. Diese SYGEF Eco-Rohre genügen hohen Qualitätsstandards. Umgearbeitetes PVDF-Granulat verursacht bis zu 90% weniger CO2e-Emissionen als Neuwarengranulat, da die meisten CO2e-Emissionen während des Erstproduktionsprozesses des ursprünglichen PVDF-Granulats anfallen. Dieser Prozess verbessert nicht nur den CO2-Fussabdruck von Fluorpolymeren, sondern trägt auch zur Bewältigung der extrem angespannten globalen Rohstoffsituation bei PVDF bei. Gleichzeitig ist er ein vielversprechender Anwendungsfall für das Konzept der Kreislaufwirtschaft.

Abfallmanagement

Mithilfe der Umweltmanagementsysteme von GF werden die Planung (Festlegen von Zielmarken und Zielgrössen) und Kontrolle der Abfälle an den Standorten des Unternehmens überwacht. In seiner Konzernrichtlinie zum Umweltmanagement verpflichtet sich GF dazu, den Einsatz von Schadstoffen zu reduzieren, nach neuen Möglichkeiten zur Senkung des Rohstoffverbrauchs zu suchen und die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft auf die Materialbeschaffung anzuwenden. Wo immer möglich, prüft GF Methoden zur Rezyklierung und wendet diese an. Falls Abfälle unvermeidbar sind, verpflichtet sich das Unternehmen, die auf Deponien entsorgte oder verbrannte Abfallmenge zu reduzieren, insbesondere wenn es sich um Sonderabfälle handelt. Der Kodex für Geschäftspartner von GF legt klare Richtlinien zur Vermeidung und Reduktion von Abfall für seine Geschäftspartner fest.

Menge und Zusammensetzung des Abfalls

Zusammensetzung des Abfalls
In Tonnen

Abfallentsorgung
In Tonnen

Im Berichtsjahr stieg die Gesamtabfallmenge von GF gegenüber 2020 um 25% (und gegenüber 2019 (vor COVID-19) um 4%). Der Anteil der Sonderabfälle erhöhte sich von 12% im Jahr 2020 auf 20% im Jahr 2021, wobei 80% der Gesamtabfallmenge von GF Normalabfälle darstellen. Dieser Anstieg ist auf die Demontage und Verlagerung eines Standorts von GF Casting Solutions zurückzuführen. Sechs Produktionsstätten von GF Casting Solutions und zwei Werke von GF Piping Systems verursachen 90% des gesamten Sonderabfalls von GF. Einige dieser Produktionsstätten verfolgen standortspezifische Ziele, um die Sonderabfälle auf Standortebene zu reduzieren und nachzuverfolgen.

Entsprechend dem Anstieg des Auftragseingangs von GF (28% im Jahr 2021) nahm auch das Abfallvolumen zu. Zum Teil ist diese Zunahme auf einen Standort von GF Casting Solutions, der die Berichterstattung im Jahr 2021 aufnahm, und einen weiteren Standort, der sich noch in der Anlaufphase befindet, zurückzuführen.

GF rezykliert den Grossteil seines Abfalls (71%). Bei den meisten nicht rezyklierbaren Abfällen handelt es sich entweder um in Eisengiessereien verwendeten Formsand oder um Klärschlamm, ein Nebenprodukt der im Giessverfahren verwendeten Abwasseraufbereitung vor Ort. Sofern möglich, bereitet GF dieses Abwasser vor Ort auf. Das aufbereitete Wasser kann dann in öffentliche oder private Kanalsysteme eingeleitet werden. Falls das Abwasser nicht vor Ort aufbereitet werden kann, wird es in Übereinstimmung mit örtlichen und staatlichen Vorgaben abgeführt. Zusätzlich verkauften im Jahr 2021 einige Konzerngesellschaften von GF ihre Abfallstoffe. Dies sorgte für zusätzliche Erträge und unterstrich den Wert des Konzepts der Kreislaufwirtschaft.

Neben dem hohen Anteil an rezykliertem Abfall konzipiert GF seine Produkte und Lösungen auch so, dass sie sehr lange halten. Beispiele hierfür sind:

Zielerreichung: Intensität nicht rezyklierter Abfälle

Nicht-rezyklierte-Abfälle-Intensitätsindex27
(nicht rezyklierte Abfälle pro Produktionsvolumen28) in %

Wie oben beschrieben, hat GF in seinem Nachhaltigkeitsrahmen 2025 Zielgrössen festgelegt, um die Intensität der auf Deponien entsorgten oder verbrannten Abfälle (Sonder- und Normalabfall) bis 2025 gegenüber dem Durchschnitt 2018 bis 2020 um 20% zu senken.

Per Ende 2021 lag der Intensitätsindex nicht rezyklierter Abfälle 9% unter dem Ausgangswert (Durchschnitt 2018–2020) und damit im Bereich der Zielgrösse des Nachhaltigkeitsrahmens 2025 von GF. Dieses Resultat war hauptsächlich den umfassenden Abfalldaten eines Abfallmanagement­partners an einem der Standorte von GF Casting Solutions und einem von GF Piping Systems initiierten Rezyklierungsprojekt zu verdanken. Zudem trug auch die Tatsache, dass nicht rezyklierte Abfälle weniger stark anstiegen als das Produktionsvolumen, dazu bei, dass diese Zielgrösse erreicht wurde.

Im Jahr 2021 begann ein Standort von GF Piping Systems in Irvine (USA) damit, scheibenförmige Restmaterialien vor der Deponie zu bewahren. Bei der Herstellung eines bestimmten Bauteils an diesem Standort fällt ein grosses, scheibenförmiges Abfallteil an, das bislang weggeworfen worden ist, nun aber am Standort zur Herstellung neuer Teile wiederverwendet wird.

26 Die letzte Wesentlichkeitsbeurteilung wurde Mitte 2019 durchgeführt und 2020 abgeschlossen. Weitere Informationen zur Beurteilung enthält das Kapitel Wesentliche Themen.
27 Der Zielpfad wird ausgehend vom normierten Basisjahresverbrauch (=100) linear und dem Ziel entsprechend berechnet.
28 Die Divisionen von GF definieren das Produktionsvolumen basierend auf ihren jeweils spezifischen Geschäftsfeldern. GF Piping Systems bezeichnet es als «produzierte metrische Tonnen», GF Casting Solutions als «Bruttowertschöpfung» (alle betrieblichen Erträge abzüglich des Material- und Warenaufwands, der Bestandsänderungen der Vorräte und des Betriebsaufwands) und GF Machining Solutions als «geleistete Arbeitsstunden».
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