Beschaffung und Logistik

Für GF gehören Aufbau und Pflege dauerhafter, auf Vertrauen basierter Partnerschaften mit Beschaffungs- und Logistikunternehmen zur nachhaltigen Unternehmensführung. 

Neben wirtschaftlichen Erwägungen stellt GF bestimmte Erwartungen an seine Geschäftspartner bezüglich Geschäftsethik und Einhaltung der geltenden Gesetze, Vorschriften und internationalen Standards im Hinblick auf sozial- und umweltverträgliches Verhalten. GF ist der Ansicht, dass diese Aspekte zusammen mit umweltschonenden und effizienten Transportlösungen wesentlich zu guter Unternehmensführung und zur Umsetzung der Geschäftsziele beitragen.

Beschaffung

Dem Kodex für Geschäftspartner kommt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Bedeutung zu. Ende 2020 hatten fast alle wichtigen Lieferanten von GF den Kodex für Geschäftspartner unterzeichnet oder nachgewiesen, dass sie selbst bereits entsprechende Anforderungen eingeführt haben (GF Piping Systems 100%, GF Casting Solutions 100%, GF Machining Solutions 95%).

Mehrere Nachhaltigkeitskriterien gehören zum Onboarding-Verfahren und zu den regelmässigen Bewertungen der Lieferanten von GF. Dazu zählen unter anderem Fragen zu Menschenrechten, Umweltrisiken, Gesundheit und Sicherheit im Fertigungsprozess und Einhaltung der Gesetze und Vorschriften (etwa REACH, Dodd-Frank Act und Verbraucherschutzgesetz). Beispielsweise hat sich GF verpflichtet, darauf zu achten, dass keine Mineralien aus Konfliktregionen in der Lieferkette verwendet werden. Aufgrund der Schwierigkeiten, die mit der Rückverfolgung solcher Mineralien verbunden sind, lässt sich das Ziel allerdings nur schrittweise erreichen. Gemäss den Lieferantenangaben geht GF nicht davon aus, dass sich Konfliktmineralien unter den im Jahr 2020 für die Herstellung seiner Produkten beschafften Rohstoffe befunden haben.

Siehe GF Konzernrichtlinie zu Konfliktmineralien

Verantwortungsvolle Lieferkette

Im Jahr 2019 arbeitete GF eine Methode aus, um die Rohstoffgruppen und Lieferanten der drei Divisionen systematisch zu bewerten. Das Unternehmen wollte einen tieferen Einblick in die Qualität seiner Lieferanten aus dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit erhalten. Der auf hoher Ebene durchgeführte Prozess für 2021 bis 2025 umfasst:

  1. Risikobeurteilung der eingekauften Rohstoffe;
  2. Selbstbeurteilung der Lieferanten in den als risikoreich eingestuften Kategorien und auf die 80% der Ausgaben entfallen;
  3. Audits von Lieferanten, deren Prozesse Mängel aufweisen;
  4. Nachfassen und Dialog mit Lieferanten, bei denen Verbesserungsbedarf besteht.

GF schloss Ende 2020 mit EcoVadis einen Vertrag ab, um das Rollout der Nachhaltigkeitsbewertung der Lieferanten, zu unterstützen. Das Programm startet 2021 und konzentriert sich auf die rund 500 Lieferanten der drei Divisionen. Ein 2020 gebildetes divisionsübergreifendes Projektteam soll die Umsetzung der Erkenntnisse aus den Nachhaltigkeitsbewertungen koordinieren.

Seit Anfang 2019 ist GF ein aktiver Teilnehmer in der Arbeitsgruppe «Nachhaltige Lieferketten» des Schweizer Netzwerks des UN Global Compact. Diese Gruppe dient dem unternehmensübergreifenden Austausch von Best-Practice-Erfahrungen in Bezug auf Themen wie die Erhöhung der Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Lieferketten, die Risikobewertung in den Lieferketten, das Engagement mit den Lieferanten und die Due-Diligence-Prüfung im Zusammenhang mit Menschenrechtsfragen. Im September 2020 war GF Gastgeber für eine Sitzung dieser Arbeitsgruppe und teilte seine eigene Erfahrung mit den übrigen Teilnehmenden.

Logistik

GF beschafft über seine Lieferkette eine Vielzahl unterschiedlicher Rohstoffe und Waren, um die Fertigprodukte danach an Verkaufsgesellschaften und Kunden in aller Welt zu liefern. Um sicherzustellen, dass dieser Prozess umweltschonend abläuft, will GF den Energieverbrauch, die CO2-Emissionen und das Verpackungsmaterial verringern.

Daher ergriffen die Divisionen 2020 zusätzliche Massnahmen, um den ökologischen Fussabdruck des Logistiknetzwerks in den Bereichen, die GF beeinflussen kann, transparenter zu gestalten.

2020 reduzierte GF Piping Systems die Luftfracht bezogen auf den Umsatz (1’000 km pro CHF 1’000 Umsatz) um 31% im Vergleich mit dem Durchschnitt im Zeitraum 2014/2015. Dies entspricht einer jährlichen Reduktion von 2’650 Tonnen CO2. Die Division führte mit den bedeutendsten Transportanbietern in Europa eine detaillierte Studie der verfügbaren Daten zu Strassen-, Luft- und Seetransportwegen durch. In Zusammenarbeit mit einem Grosskunden in Deutschland entwickelte die Division auch einen Plan, um von täglichen Lieferungen (meistens über Paketdienste) auf ein oder zwei gebündelte Lieferungen pro Woche umzusteigen. GF Piping Systems arbeitete mit dem Kunden einen optimierten Lieferplan mit 65 Bündelungspunkten aus. Der Plan erleichtert die Logistik sowohl für den Kunden als auch für GF. Dies dürfte die Anzahl der Lieferungen um 60% senken, was die Umweltbelastung in Bezug auf CO2-Emissionen und Verpackung minimiert.

GF Machining Solutions kooperierte mit ihren Logistikpartnern, um eine Reihe möglicher Lösungen zu überprüfen und zu analysieren. Derzeit bewertet die Division ein systematisches Track-and-Trace-Screening der THG-Emissionen der See- und Luftfracht.

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