Mitarbeitende und Gesellschaft

Menschen und Sicherheit

Per Ende 2017 beschäftigte GF insgesamt 15’835 Mitarbeitende1 (15’163 FTEs2), wovon 6’764 bei GF Piping Systems, 5’738 bei GF Casting Solutions, 3’255 bei GF Machining Solutions und 78 in der Konzernzentrale beschäftigt waren. Als Arbeitgeber ist GF direkt verantwortlich für die Arbeitssicherheit, Gesundheit und das Wohlbefinden seiner Mitarbeitenden.

Motivierte Mitarbeitende sind für jedes Unternehmen ein entscheidender Erfolgsfaktor. In einer Zeit, in der sich die Arbeitswelt stetig weiterentwickelt, ist es eines der Hauptziele von GF, agil zu bleiben und ein attraktiver Arbeitgeber für bestehende und potenzielle Mitarbeitende zu sein. Dies äussert sich zum Beispiel in einer Kultur des gegenseitigen Respekts oder drückt sich in zahlreichen Massnahmen und innovativen Initiativen aus, die den Mitarbeitenden motivierende berufliche Möglichkeiten auf allen Ebenen des Unternehmens eröffnen. Zu diesen Massnahmen zählen ein breites Angebot an Kursen und Programmen für die Aus- und Weiterbildung, eine faire und attraktive Vergütung sowie die laufende Modernisierung von Produktions- und Büroeinrichtungen, um ein kollaboratives Umfeld zu schaffen und die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden sicherzustellen.

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Diversität und Flexibilität

Mit Standorten in 34 Ländern ist GF ein globales Unternehmen mit einer entsprechend vielfältigen Belegschaft aus aller Welt. Dabei betrachtet GF diese Vielfalt an Kulturen, Religionen, Nationalitäten, Geschlechtern und Altersgruppen als eine wertvolle Quelle für Talente, Kreativität und Innovationskraft und damit für bessere Leistungen und Entscheidungsfindungen im Unternehmen.

Nachhaltige Entwicklung

Mit seinen Aktivitäten trägt GF zu folgendem Ziel der Vereinten Nationen bei (UN Sustainable Development Goal):

Eine der drei strategischen Stossrichtungen von GF ist es denn auch, die Innovationsexzellenz im Unternehmen zu stärken. Vor diesem Hintergrund sind die Entwicklung und Pflege einer flexiblen und kreativen Arbeitsumgebung von entscheidender Bedeutung. Im Rahmen der an den Schweizer Standorten lancierten Initiative3 («future@work») setzt sich das Unternehmen laufend mit attraktiven und flexiblen Arbeitsmodellen auseinander, die Arbeit und Privatleben in ein Gleichgewicht bringen. Aktuell beträgt der Anteil an Teilzeitmitarbeitenden jedoch nur 2,4 Prozent. Ein Grund dafür ist, dass es bei Schichtarbeit – die Regel in den Werken von GF – äusserst schwierig ist, Teilzeitstellen einzurichten. Aus diesem Grund besteht auch kaum Nachfrage danach.

Im Berichtsjahr lag der Anteil der Mitarbeiterinnen konzernweit bei 14,6 Prozent (2’213 FTEs). Der Anteil von Frauen in Managementpositionen betrug 14,1 Prozent (90 FTEs), verglichen mit 16,8 Prozent (95 FTEs) im Jahr 2016.

Da GF diese Zahlen als verbesserungswürdig erachtet, sowohl im Hinblick auf die Attraktivität als Arbeitgeber als auch mit Blick auf die interne Meinungsvielfalt, wurde eine Reihe von Massnahmen ergriffen, die den Anteil von Mitarbeiterinnen in der Belegschaft und im Management erhöhen sollen4. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Talent Management-Experten des Konzerns und aus HR-Vertretern der Divisionen, koordiniert das Thema und berichtet vierteljährlich auf Konzernstufe über die Fortschritte.

Als wichtigen Meilenstein führte GF im Juni 2017 in der Schweiz neue, fortschrittliche Arbeitsbedingungen ein, die zusätzlich zu den bereits geltenden Bestimmungen des Gesamtarbeitsvertrags (16 Wochen für Mütter und 5 Tage für Väter) einen dreiwöchigen Mutterschafts- bzw. Vaterschaftsurlaub gewähren. Darüber hinaus garantiert GF den Mitarbeiterinnen bis zu einem Jahr nach der Geburt eine vergleichbare Arbeitsstelle (Teilzeit oder Vollzeit). Diese Massnahmen sollen nicht nur das Geschlechterverhältnis verbessern, sondern Frauen auch den Wiedereinstieg nach dem Mutterschaftsurlaub erleichtern.

Weitere Massnahmen, die über alle Standorte hinweg getroffen wurden, beziehen sich auf die gezielte Rekrutierung von Kandidatinnen für Stellen mit zentraler Bedeutung für das Kerngeschäft sowie auf die Ergänzung des bestehenden Weiterbildungsangebots durch moderne Führungsprinzipien (z.B. Sensibilisierung für den Mehrwert, der durch Vielfalt entsteht).

Doch das Thema Vielfalt geht über den Aspekt des Geschlechterverhältnisses hinaus. Die Diskriminierung aufgrund persönlicher Merkmale5 wird von GF in keiner Weise toleriert, vielmehr wird eine Unternehmenskultur angestrebt, die alle Mitarbeitenden gleichermassen willkommen heisst. Auch Menschen mit Behinderung sollen bei GF einen Platz und eine Arbeitsstelle finden. Per Ende 2017 arbeiteten 298 Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung im Unternehmen (2 Prozent der Gesamtbelegschaft).

Des Weiteren richtet GF ein besonderes Augenmerk auf Mitarbeitende, die sich dem Pensionsalter nähern. Sie werden vom Unternehmen wegen ihres Know-hows und ihrer langjährigen Berufserfahrung sehr geschätzt. Aus diesem Grund werden sie weltweit auf vielfältige Weise dabei unterstützt, ihre Kenntnisse der nachfolgenden Generation von GF Experten zu vermitteln und sich auf den neuen Lebensabschnitt vorzubereiten. In Schaffhausen (Schweiz) beispielsweise bietet GF Kurse für angehende Pensionäre an und coacht diese darin, was es heisst, in den Ruhestand zu treten – sowohl mit Blick auf die persönlichen Finanzen als auch auf die Bewahrung der körperlichen und geistigen Fitness.

Förderung der Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit über Divisions- und Funktionsgrenzen hinweg ist nur möglich, wenn sie durch eine entsprechende Unternehmenskultur kontinuierlich gefördert wird. Dies beginnt damit, dass die fünf Werte von GF, die diese Kultur begründen, im Alltag auch gelebt werden. Unterstützt wird dies durch Schulungen aller Mitarbeitenden nach dem Ansatz der  «7 Wege zur Effektivität»6. Eine gute Zusammenarbeit hängt zudem von angemessenen Strukturen im Hinblick auf Prozesse, Infrastruktur und Räumlichkeiten ab.

Im Jahr 2017 hat GF ein Projekt zur Standardisierung von HR-Prozessen über alle Divisionen und Standorte hinweg lanciert. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Management, Belegschaft und HR-Abteilungen weiter zu verbessern und das gemeinschaftliche Verständnis von Werten und Führungsprinzipien zu stärken. Die Initiative soll den HR-Bereich in die Lage versetzen, das Tagesgeschäft von GF noch wirkungsvoller zu unterstützen und die Umsetzung der Strategie 2020 zu beschleunigen. Das Konzept wurde von einem divisionsübergreifenden Team entwickelt und wird nun über die kommenden Jahre schrittweise umgesetzt.

Parallel dazu verfolgt GF ein langfristig ausgerichtetes Programm, um die Arbeits- und Gemeinschaftsbereiche in den Büros zu modernisieren. Das Pilotprojekt wurde Ende 2017 mit der Einrichtung sogenannter Innovationsräume im Erdgeschoss und im Aussenbereich des GF Hauptsitzes in Schaffhausen realisiert. Das neue Konzept setzt auf innovative Co-Working-Bereiche, welche die Zusammenarbeit fördern. 2018 sollen weitere Standorte in der Schweiz nach diesem Prinzip gestaltet werden, darunter der Sitz von GF Piping Systems in Schaffhausen und das neue Gebäude von GF Machining Solutions in Biel.

GF verfolgt ein langfristig ausgerichtetes Programm, um die Arbeits- und Begegnungszonen seiner Mitarbeitenden zu modernisieren.

Das neue Konzept setzt auf innovative Co-Working-Bereiche, welche die Zusammenarbeit fördern.

In den nächsten Jahren wird GF mehr als CHF 100 Mio. in die Neugestaltung seiner Schweizer Standorte investieren.  

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Berufliche Aus- und Weiterbildung

Das Wissen und die kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung der Belegschaft sind wesentliche Voraussetzungen für den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens. Aus diesem Grund sorgt GF dafür, dass seine Mitarbeitenden ihr Know-how während ihrer gesamten Laufbahn durch massgeschneiderte Schulungen und Weiterbildungsmöglichkeiten gezielt vertiefen.

Auf Konzernebene ist die GF Academy dafür zuständig, das unternehmensweite Angebot an Schulungsmassnahmen und -programmen zu konzipieren und umzusetzen. Das Angebot soll Mitarbeitende aus allen Divisionen und Regionen dabei unterstützen, ihre sozialen und fachlichen Kompetenzen weiterzuentwickeln.

Als Ergänzung zu diesem Angebot bieten die einzelnen Divisionen eigene Schulungsprogramme an, die auf die spezifischen Aufgaben bestimmter Geschäftsbereiche zugeschnitten sind. Hier stehen vor allem angewandte technische Schulungen sowie die Sensibilisierung für das Thema Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz im Vordergrund (z.B. die «Null Risiko»-Kampagne»).

Viele dieser Schulungen finden im Klostergut Paradies statt, dem Trainings Center des Konzerns in Schlatt (Schweiz). Das 800-jährige ehemalige Kloster ist heute mit einer hochmodernen Infrastruktur ausgestattet.

Das Aus- und Weiterbildungsprogramm von GF sorgt für eine stabile Belegschaft. So konnten im Zeitraum von 2016 bis 2017 62 Prozent der frei gewordenen Führungspositionen mit internen Kandidatinnen und Kandidaten besetzt werden. Per Ende 2017 waren bei GF 75 Prozent aller leitenden Positionen mit Mitarbeitenden aus den eigenen Reihen besetzt.

2017 fanden im Durchschnitt 2,5 Schulungstage pro Person statt (im Vergleich zu 2,2 Tagen im Jahr 2016). Die damit verbundenen Aus- und Weiterbildungskosten beliefen sich auf CHF 9,7 Mio. (ca. CHF 800 pro Mitarbeitenden). Insgesamt nahmen 77 Prozent der Belegschaft an den Programmen teil.

Spezielle Schulungsprogramme

Ein Schlüsselelement der Strategie 2020 von GF ist das Thema Innovation. Um die Transformation des Unternehmens zu beschleunigen und die Fokussierung auf die Bedürfnisse der Kunden weiter zu verstärken, hat das Unternehmen über alle Divisionen hinweg eine «Design Thinking»-Initiative lanciert, mit dem Ziel, die Methode zum integralen Bestandteil der Unternehmenskultur zu machen. Die grundlegenden Überzeugungen hinter dieser Initiative lauten:

  • Erfolg hängt von klar definierten Faktoren, wie multidisziplinären Teams, einer Kultur des «Try early and fail quickly» sowie von einem strukturierten Entwicklungsprozess inklusive eines schnellen Prototypings und eines kontinuierlichen Kundendialogs ab.
  • Das Thema Innovation beschränkt sich nicht auf F&E, sondern ist das Ergebnis gemeinsamer Bemühungen, die sich über alle Funktionen erstrecken.

Bis heute wurden über 50 Workshops zum Thema «Design Thinking» durchgeführt, an denen über 1’000 Mitarbeitende weltweit teilgenommen haben (500 davon allein im Jahr 2017).

Im Anschluss an diese Workshops wurden in allen Divisionen konkrete Pilotprojekte lanciert, für deren erfolgreiche Durchführung eigene Teams verantwortlich sind. Bereits jetzt lässt sich sagen, dass sich der angestossene Wandel im gesamten Unternehmen auswirkt, da die «Design Thinking»-Methode in immer mehr Meetings und Projekte einfliesst.

Im Rahmen einer internen «Design Thinking»-Präsentation erklärte CEO Yves Serra die Bedeutung der konzernweiten Initiative für die Umsetzung der Strategie 2020.

Vor etwa 60 Gästen wurden die Leuchtturmprojekte der Divisionen vorgestellt.

Das «Design Thinking»-Team von GF Piping Systems: Jörg Hunnekuhl (2.v.l.), Sandra Schiller (3.v.l.) und Thomas Küssner (4.v.l.) mit Vertretern der Innovationsberatung IDEO.

Das «Design Thinking»-Team von GF Casting Solutions: Stephan Philipp (3.v.l.), Udo Kreutzarek (4.v.l.) und Christophe Buch (5.v.l.) mit Vertretern von IDEO.

Das «Design Thinking»-Team von GF Machining Solutions: Stéphane Cru, Adrien Rodrigues, Tiziano Vigano, Volker Reichmann, Roberto Perez, Jean-Philippe Besuchet und Ivano Gazzetta (v.l.n.r.) mit einem Vertreter von IDEO.

Gleichzeitig wird eine zweite wichtige Initiative konzernweit umgesetzt: das «Value Selling». Mit diesem Ansatz sollen in Bereichen mit höherer Wertschöpfung zusätzliches Geschäftspotenzial erschlossen werden. Gemeinsam bilden die beiden Initiativen die Basis für eine funktions- und grenzüberschreitende Zusammenarbeit, um die Anforderungen und die Erwartungen der Kunden in Bezug auf die besten Lösungen und Dienstleistungen zu erfüllen. Im Jahr 2017 haben fast 1’800 Mitarbeitende weltweit an «Value Selling»-Schulungen teilgenommen. Der nächste Schritt besteht nun darin, die Theorie in die Praxis umzusetzen und das Gelernte weiter zu vertiefen.

Im Rahmen der beruflichen Weiterentwicklung der eigenen Belegschaft setzt die Division GF Casting Solutions das erfolgreich eingeführte Programm für junge Mitarbeitende mit dem Titel «WiN»7 fort. Dieses zwei Jahre dauernde Programm bietet die Möglichkeit, an unterschiedlichen Standorten der Division verschiedene Tätigkeitsbereiche kennenzulernen und so abwechslungsreiche Auslands- und Berufserfahrungen zu sammeln. 2017 schlossen 16 Teilnehmende des WiN-Jahrgangs 2015 das Programm erfolgreich ab, acht von ihnen hatten sich auch für eine Arbeitsplatzrotation entschieden. Am neuen Turnus, der von 2017 bis 2019 dauert, nehmen 15 Personen teil. Einmal im Jahr treffen sich die Beteiligten zu Schulungs- und Teambildungsaktivitäten, die sich um Themen wie Konfliktlösung, positive Mitarbeiterführung und Sozialkompetenz drehen. Ein ähnliches Programm soll demnächst auch in der Division GF Machining Solutions eingeführt werden.

Zusammenarbeit mit Hochschulen

GF arbeitet eng mit technischen Hochschulen und Universitäten in aller Welt zusammen. So bietet das Unternehmen Studierenden, die auf die Bereiche Naturwissenschaft, Technik, Maschinenbau oder Mathematik spezialisiert sind, die Möglichkeit, Praktika zu absolvieren oder Bachelor- oder Masterarbeiten (BA oder MA) im Rahmen von anspruchsvollen Projekten oder Fallstudien zu verfassen. Derzeit bestehen Partnerschaften mit führenden Hochschulen in der Schweiz, in Deutschland, Österreich und Australien. Zudem bereitet GF ähnliche Kooperationen mit Universitäten in China und den USA vor, um sich auch in diesen wichtigen Märkten Zugang zu Talenten zu sichern. Ein Musterbeispiel für die fruchtbare Zusammenarbeit mit einem Hochschulpartner ist das Entrepreneurial-Leadership-Seminar (ELS) 2017 der ETH Zürich ( Schweiz), an dem Studierende des Master-Studiengangs Management, Technology and Economics (MTEC) teilnahmen. Sie beschäftigten sich im Rahmen dieses besonderen Programms mit realen Projekten aus der Strategie 2020 und präsentierten ihre Ergebnisse der Konzernleitung von GF.

Nachhaltige Entwicklung

Mit seinen Aktivitäten trägt GF zu folgenden Zielen der Vereinten Nationen bei (UN Sustainable Development Goals):

Die Ausbildung von Lernenden hat eine lange Tradition bei GF und sichert dem Unternehmen eine qualifizierte Belegschaft. Das Ausbildungsspektrum ist breit und umfasst diverse technische und kaufmännische Berufe. 2017 bildete GF weltweit 525 Lernende aus (2016: 540).

In der Schweiz ist die Berufslehre Teil des offiziellen Bildungssystems. 2018 unterstützt GF dieses System nun schon seit 100 Jahren. GF gehörte damit zu den ersten Unternehmen in der Schweiz, die Lehrstellen anboten, und wird dieser Tradition auch in Zukunft treu bleiben. In diesem Sinne wurden bei GF interne Richtlinien implementiert, die sicherstellen, dass im Unternehmen Ausgebildete bei einer Festanstellung bevorzugt werden. In den USA bietet GF nach dem Schweizer Lehrmodell in allen drei Divisionen Ausbildungsplätze an und hat zu diesem Zweck Vereinbarungen mit Colleges in der Nähe seiner Standorte getroffen. Diese Massnahmen zielen darauf ab, dem allgemeinen Fachkräftemangel mit der langfristig ausgerichteten Entwicklung eigener Fachleuten zu begegnen. Als positiver Nebeneffekt wird so die Reputation von GF als attraktiver Arbeitgeber vor Ort weiter gestärkt.

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Mitarbeiterzufriedenheit

Die Mitarbeiterbindung ist einer der zentralen Erfolgsfaktoren von GF. Um die Zufriedenheit und das Engagement seiner Mitarbeitenden zu messen, führt das Unternehmen deshalb regelmässig Befragungen durch. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für allfällige Verbesserungsmassnahmen. Im Jahr 2017 wurde eine solche Befragung bei GF Piping Systems durchgeführt. Im Zentrum standen Themen wie Führungsqualität, Zufriedenheit am Arbeitsplatz, individuelles Engagement für GF, die Unternehmenswerte und die Strategie 2020. Über 4’000 Personen nahmen an der Befragung teil (Rücklaufquote: 82 Prozent), mit dem erfreulichen Ergebnis, dass 84 Prozent der Mitarbeitenden GF Piping Systems als Arbeitgeberin sehr empfehlen würden. Auch bei allen übrigen Themen wurden sehr gute Ergebnisse erzielt. Am höchsten fielen die Werte beim Engagement für die Unternehmensziele und das Unternehmen aus. Gleichzeitig wurde bei einigen Themen Verbesserungspotenzial festgestellt, besonders in Bezug auf die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit. Ausgehend von diesen Rückmeldungen definierte die Division eine Reihe von Verbesserungsmassnahmen, die 2018 umgesetzt werden.

Zusammenarbeit zwischen GF und der ETH Zürich

Video-Eindrücke aus dem Entrepreneurial Leadership Seminar (ELS) 2017:

Konzernweit lag die Personalfluktuation (inkl. Kündigungen und Pensionierungen) 2017 bei 11,3 Prozent (2016: 11,6 Prozent).

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Mitarbeitervertretung

GF respektiert das Recht der Mitarbeitenden, einer Arbeitnehmervertretung beizutreten. Solche Vertretungen gibt es weltweit an mehreren Standorten von GF, darunter in der Schweiz sowie in Deutschland, Österreich, China, Frankreich, Schweden, Japan und Taiwan. Wo die lokale Gesetzgebung den Mitarbeitenden ein solches Mitbestimmungsrecht einräumt, wird dieses von GF geschützt.

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Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Verringerung des Unfallrisikos

Die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden hat für GF höchste Priorität. Daher werden eine Senkung der Unfallrate um 20 Prozent bis 2020 und das Ziel von null schweren Unfällen angestrebt. Um dies zu erreichen, informiert GF seine Mitarbeitenden, Auftragnehmer und Besucher laufend8 über Aspekte der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes, unter anderem im Rahmen der «Null Risiko»-Kampagne. Die Divisionen analysieren jeden Monat die Ursachen von vorgefallenen Unfällen und legen konkrete Schritte fest, um diese in Zukunft zu vermeiden9. Diese Daten werden monatlich sowie halbjährlichen auch auf Konzernstufe erfasst.

Nachhaltige Entwicklung

Mit seinen Aktivitäten trägt GF zu folgendem Ziel der Vereinten Nationen bei (UN Sustainable Development Goal):

Nach GF Casting Solutions hat auch GF Piping Systems Ende 2017 damit begonnen, die «Null Risiko»-Kampagne divisionsweit einzuführen und allen Mitarbeitenden mindestens eine einstündige Schulung zum Thema Sicherheit anzubieten. Zur Unterstützung der Initiative, wurden Poster erstellt und Videos gedreht, die in 17 Sprachen zur Verfügung stehen.

Für die Divisionsleitung von GF Piping Systems hat das Thema Arbeitssicherheit höchste Priorität.

GF Casting Solutions konzentrierte sich in Phase 2 ihrer Sicherheits-Kampagne auf langfristige Verhaltensänderungen und schulte im Berichtsjahr 3’500 Mitarbeitende10. Die entsprechenden Kurse werden für die in den Jahren 2017 und 2018 akquirierten Gesellschaften wiederholt.

Bis Ende März 2018 hatten alle Mitarbeitenden der Division das Sicherheitstraining absolviert.

Damit sich die Sicherheitskultur im gesamten Unternehmen fest verankert, werden die drei Divisionen 2018 an allen Produktionsstandorten und in jedem Lager standortübergreifende Sicherheitsaudits durchführen. 2017 konzentrierten sich GF Piping Systems und GF Casting Solutions auf Auditschulungen und legten fest, wie die Ergebnisse und Best Practice-Fälle divisionsweit zu vermitteln sind. GF Machining Solutions führt solche Sicherheitsaudits bereits seit 2016 einmal jährlich durch. Nach der Überprüfung erhält jeder Standort einen Überblick über den Stand seiner Arbeitssicherheit und vereinbart, wenn nötig, Korrekturen. Die Umsetzung dieser Massnahmen wird jeweils beim folgenden Audit überprüft.

Bis heute hat sich der kontinuierliche Fokus auf die «Null Risiko»-Philosophie als sehr wirkungsvoll erwiesen: 2017 konnte die Unfallrate pro eine Millionen geleisteter Arbeitsstunden konzernweit von 25,0 auf 15,9 gesenkt werden11. Demnach sind wir auf gutem Weg, das für 2020 formulierte Nachhaltigkeitsziel zu erreichen12. Das Thema geniesst weiterhin höchste Aufmerksamkeit, da die Botschaft der «Null Risiko»-Kampagne auch in Zukunft von allen aktiv gelebt werden soll.

Unfallrate GF Mitarbeitende
pro 1 Mio. Arbeitsstunden

Die Gesamtzahl der Unfälle von GF Mitarbeitenden sank 2017 in allen Divisionen. Konkret konnte die Anzahl der Unfälle konzernweit von 468 (2016) um 13 Prozent auf 407 (2017) reduziert werden. Die meisten Unfälle ereigneten sich in den Bereichen Produktion und Verarbeitung.

Unfälle GF Mitarbeitende
Anzahl

Gleichzeitig waren leider ein Anstieg der Unfälle von externen Mitarbeitenden und  eine steigende Unfallschwere zu verzeichnen. Folglich sollte die Weiterentwicklung der «Null Risiko»-Kampagne besonders die Gruppe der Leiharbeitnehmenden adressieren und ihnen in weiteren Schulungen die «Null Risiko»-Prinzipien vermitteln.

Mit gutem Beispiel voran 

Ein ausgezeichnetes Beispiel für eine gelebte Sicherheitskultur stellt die Produktionsstätte von GF Machining Solutions in Changzhou (China) dar, wo Ende 2017 bereits das dritte Jahr ohne einen einzigen Unfall gefeiert werden konnte.

Wohlbefinden der Mitarbeitenden und Absenzrate

Neben einer sicheren Arbeitsumgebung liegt GF auch die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeitenden am Herzen. Dies sind wichtige Faktoren nicht nur für eine erfolgreiche Mitarbeiterbindung und -rekrutierung, sondern auch für den anhaltenden Erfolg des Unternehmens. Deshalb setzt sich GF aktiv dafür ein, dass die Mitarbeitenden gesund leben, sich richtig ernähren und auf eine gute Work-Life-Balance achten. Zudem hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, sowohl im Büro als auch in der Produktion sichere und ergonomische Arbeitsplätze anzubieten.

Diesem Ansatz folgend veranstaltet GF Casting Solutions in Singen (Deutschland) beispielsweise Seminare für Mitarbeitende im Schichteinsatz, in denen sie lernen, wie sie Gesundheitsproblemen mit optimalen Schlaf- und Ernährungsgewohnheiten vorbeugen können. Darüber hinaus haben die Mitarbeitenden die Möglichkeit, Einfluss auf die Planung ihres Einsatzes im Team zu nehmen, um so sicherzustellen, dass dieser besser auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt ist.

Auch andere Standorte führten eine Reihe von Veranstaltungen und Massnahmen zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden durch. So investierte zum Beispiel GF Piping Systems in Albershausen (Deutschland) in mobile Massagedienste und höhenverstellbare Schreibtische. Bei GF Casting Solutions in Herzogenburg (Österreich) fand 2017 ein Fitnesswettbewerb statt, um die Belegschaft zu animieren, sich möglichst viel zu bewegen (z.B. Treppensteigen, mit dem Fahrrad ins Büro fahren, am Wochenende wandern gehen etc.).

Die Kombination all dieser Massnahmen könnte GF helfen, sich dem Ziel einer um 10 Prozent gesenkten Absenzrate (gegenüber dem Ausgangswert von 4,41 Prozent13) bis 2020 weiter zu nähern. Im Jahr 2017 wurde diese Rate minim auf 4,02 Prozent reduziert – im Vergleich zu 4,09 Prozent in den Jahren 2016 und 2015. Dies entspricht einem Durchschnitt von 9,2 Absenztagen pro FTE und Jahr, wobei 95 Prozent der Absenzen nicht berufsbedingt waren. In den kommenden Jahren sind weitere Anstrengungen nötig, um den Zielwert fristgerecht zu erreichen.

Absenzrate GF Mitarbeitende
in %
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Verankerung im sozialen Umfeld

Die Werte und Prinzipien von GF werden auch dadurch gelebt, dass sich das Unternehmen für kulturelle, soziale und ökologische Belange in den jeweiligen Gemeinden seiner Standorte einsetzt. Im Jahr 2017 wurden auf Konzernebene rund CHF 2 Mio. für verschiedene Aktivitäten dieser Art aufgewendet, weitere CHF 4,9 Mio. wurden von unseren Standorten weltweit für wohltätige Zwecke gespendet. Die grössten Beiträge flossen auf Konzernebene in die Stiftung Klostergut Paradies, die Stiftung Eisenbibliothek, die Homberger-Stiftung sowie die Stiftung «Clean Water», die im Folgenden alle näher vorgestellt werden.

Stiftung Klostergut Paradies

Die Stiftung Klostergut Paradies wurde 1975 mit dem Ziel gegründet, das ehemalige Klarissenkloster als Kulturdenkmal zu erhalten und für Zwecke zu nutzen, die mit der Geschichte des Orts vereinbar sind. In dem altehrwürdigen Bau sind daher nicht nur bedeutende historische Sammlungen untergebracht, sondern er dient auch als Schulungszentrum von GF.

Jubiläumsjahr 2018: 100 Jahre GF im Klostergut Paradies.

Stiftung Eisenbibliothek

Die Stiftung Eisenbibliothek befindet sich ebenfalls in Klostergut Paradies. Sie besitzt die grösste private Sammlung von Büchern rund um das Thema Eisen. Daneben umfasst der Bestand auch viele Werke zum Thema Kunststoff – besonders zur Geschichte dieses Materials. Zusammen mit dem Konzernarchiv ist die Stiftung das Kompetenzzentrum für die Pflege des historischen und kulturellen Erbes von GF. Sie ist öffentlich zugänglich, und über die Website lassen sich Führungen vereinbaren.

Hinter der Stiftung Eisenbiliothek, die eine der grössten privaten Sammlungen von Büchern rund um das Thema Eisen besitzt, steht ein engagiertes Team.

Homberger-Stiftung

Die Homberger-Stiftung trägt seit ihren Anfängen im Jahr 1927 den Namen ihres Gründers, des ehemaligen Ehrenpräsidenten des Verwaltungsrats und langjährigen Generaldirektors Ernst Homberger. Kinder von Mitarbeitenden der Georg Fischer AG und der mit ihr verbundenen Unternehmen erhalten von der Stiftung finanzielle Hilfe, wenn sie einen Beruf erlernen oder sich an technischen Hochschulen, Universitäten und ähnlichen Institutionen weiterbilden möchten. Damit bekommen die Stipendiaten ein solides Fundament für ihre spätere berufliche Entwicklung. Das Angebot für Ausbildungsstipendien gilt seit 2008 über Schaffhausen hinaus für sämtliche Konzerngesellschaften von GF in der Schweiz.

Stiftung «Clean Water»

Der Verwaltungsrat der Georg Fischer AG gründete die gemeinnützige Stiftung Clean Water im Jahr 2002 anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Konzerns. Die Stiftung investierte bis heute über CHF 10 Mio. in mehr als 140 Projekte, die Menschen in Entwicklungsländern und Katastrophengebieten zu einer nachhaltig verbesserten Versorgung mit Trinkwasser verhelfen. 2017 genehmigte der Stiftungsrat sieben neue Projekte14 mit einem Investitionsvolumen von rund CHF 470’000, die in Partnerschaft mit einer Reihe von Entwicklungshilfeorganisationen durchgeführt werden – darunter Caritas Schweiz und Water Mission (USA).

Nachhaltige Entwicklung

Mit seinen Aktivitäten trägt GF zu folgendem Ziel der Vereinten Nationen bei (UN Sustainable Development Goal):

Personalbestand.

Die Abkürzung FTE (Full Time Equivalent) stammt aus dem Englischen und steht für Vollzeitäquivalente.

Die Vorschriften in manchen Ländern erschweren zum Teil eine flexible Anpassung der Arbeitsbedingungen an moderne Erwartungen.

Da sich die verschiedenen Länder und Kulturen, in denen der Konzern tätig ist, in Bezug auf das Geschlechterverhältnis deutlich unterscheiden, werden diese Initiativen auf den jeweiligen Markt abgestimmt.

Darunter fallen Geschlecht, Rasse, Hautfarbe, Herkunftsland, körperliche Verfassung (mit/ohne Behinderung), Religion, sexuelle Orientierung, Parteizugehörigkeit, Familienstand etc.

Urheberrechtlich geschützt durch die Franklin Covey Corporation. Das sogenannte Franklin-Covey-Programm besteht darin, eine proaktive Grundhaltung, Ergebnisorientierung, Zielfokussierung, gemeinsame Vision, Zuhören und Verstehen sowie Problemlösungen gezielt zu fördern, indem unterschiedliche Standpunkte eingebracht werden. Ebenfalls berücksichtigt werden die Eigenschaften und Kompetenzen der einzelnen Teammitglieder.

Steht für «Wissen & Netzwerk».

Nähere Angaben zur «Null Risiko»-Kampagne, ihren Hintergrund und die entsprechenden Massnahmen finden sich auf den Seiten 40 bis 45 des Nachhaltigkeitsberichts 2015.

Die Unfallerfassung des Nachhaltigkeitsbeauftragten der Division erfolgt zusätzlich zu etablierten lokalen Unfallmelde-Prozessen (beispielsweise an die Versicherung).

10 Bis Ende März 2018 hatten alle Mitarbeitenden der Division das Sicherheitstraining absolviert.

11 Durchschnittswert für die Jahre 2013 bis 2015.

12 Senkung der Unfallquote um 20 Prozent gegenüber dem Ausgangswert, berechnet als Durchschnittswert der Jahre 2013 bis 2015.

13 Durchschnittswert für die Jahre 2013 bis 2015.

14 Diese Projekte unterstützen Gemeinschaften in Nepal, Bangladesch, Kenia, China, Mali und Indonesien.